Im Netto-Markt treff ich Agnetha, die sofort auf mich einsülzt, ohne groÃes Vorspiel, Ostergebäck in der Hand: Wie isses? Was machst du? Was macht die Gräfin? Der Hund, gesund?
Ach!
Agnetha war auf Heroin, lange her, zu Beginn der Achtziger. Damals jobbte sie im neueröffneten McDonalds nahe der Autobahnzufahrt und ich schätze, es gab weltweit keine Thekenkraft mit zerstörterem Gebiss.
Solange sie die Klappe hielt und nur die Bestellung entgegennahm, war alles in Ordnung. Doch wehe, sie fasste nach. "Die Pommes groà oder klein?"
In diesem Moment offenbarte sich dem entsetzten Kunden eine Reihe derart ruinierter zerschlissener Mundmöbel, durchgesessen, eingesaut, in stinkigem Fleisch abgesoffen, dass manche Bestellung nicht weiter verfolgt wurde.
Nun ja, lange her. Ihre Zähne sind tipp-topp restauriert, sie ist clean, hat zwei Kinder, nur gelegentlich sieht man ihr die alte Erschöpfung noch an. An solchen Tagen stellen sich die Heroinfalten wieder auf, als hätten sie nur kurz Schönheitsschlaf gehalten.
Sie hat ihren achtjährigen Sohn dabei, der hat Langeweile im Discountermarkt, logisch. Und damit er nicht stört, während sie mich vollsülzt, ("der GroÃe ist jetzt in der Pubertät bla bla der hat zu nichts mehr Bock bla bla der stinkt wie ein Hirsch"), schickt sie ihn zum Regal mit den Knabbereien.
"Geh Chips zählen, Tim", sagt sie.
Der Junge hockt sich nieder vorm Salz-Regal und kämmt die Pringles-Dosen und Crunchips-Tüten durch.
"Drei im Sinn", höre ich ihn murmeln.
"Das kann Timmy supergut", sagt Agnetha mit dem Stolz der Mutter, die so eben noch die Kurve gekriegt hat. "Alles muss er durchzählen, da ist er ganz wild nach. Und wenn er es richtig zählt, darf er es auch aufessen. Der Schulzahnarzt schlägt schon die Hände zusammen, wenn er Timmy kommen sieht."
Hah!
Ach!
Agnetha war auf Heroin, lange her, zu Beginn der Achtziger. Damals jobbte sie im neueröffneten McDonalds nahe der Autobahnzufahrt und ich schätze, es gab weltweit keine Thekenkraft mit zerstörterem Gebiss.
Solange sie die Klappe hielt und nur die Bestellung entgegennahm, war alles in Ordnung. Doch wehe, sie fasste nach. "Die Pommes groà oder klein?"
In diesem Moment offenbarte sich dem entsetzten Kunden eine Reihe derart ruinierter zerschlissener Mundmöbel, durchgesessen, eingesaut, in stinkigem Fleisch abgesoffen, dass manche Bestellung nicht weiter verfolgt wurde.
Nun ja, lange her. Ihre Zähne sind tipp-topp restauriert, sie ist clean, hat zwei Kinder, nur gelegentlich sieht man ihr die alte Erschöpfung noch an. An solchen Tagen stellen sich die Heroinfalten wieder auf, als hätten sie nur kurz Schönheitsschlaf gehalten.
Sie hat ihren achtjährigen Sohn dabei, der hat Langeweile im Discountermarkt, logisch. Und damit er nicht stört, während sie mich vollsülzt, ("der GroÃe ist jetzt in der Pubertät bla bla der hat zu nichts mehr Bock bla bla der stinkt wie ein Hirsch"), schickt sie ihn zum Regal mit den Knabbereien.
"Geh Chips zählen, Tim", sagt sie.
Der Junge hockt sich nieder vorm Salz-Regal und kämmt die Pringles-Dosen und Crunchips-Tüten durch.
"Drei im Sinn", höre ich ihn murmeln.
"Das kann Timmy supergut", sagt Agnetha mit dem Stolz der Mutter, die so eben noch die Kurve gekriegt hat. "Alles muss er durchzählen, da ist er ganz wild nach. Und wenn er es richtig zählt, darf er es auch aufessen. Der Schulzahnarzt schlägt schon die Hände zusammen, wenn er Timmy kommen sieht."
Hah!