Der Mongolenfleck
2.9. 1985Lena hat sich einen chromgelben Golf zugelegt, Baujahr 75, direkt aus der Schrottverwertung. 200 Mark angezahlt, angemeldet, losgebraust. Ein Riss im Auspuff lässt den Motor so laut dröhnen,...
View ArticleIch spucke ruhig Blut
12. Oktober '85 Das Wochenende durchgesoffen. Mumms, Daddy, Getaway, das ganze Programm. Montagfrüh werde ich völlig zerstört wach. Ich bin so groggy, dass ich eine geschlagene halbe Stunde auf dem...
View ArticleKinder, die was wollen, kriegen was auf die Bollen
Wenn wir als Kinder sagten “Oma, ich hab Durst..!”, kam immer dieselbe alte Leier, wie aus der Pistole geschossen. “Dann geh zur Frau Wurst. Die hat ein Hündchen, das pinkelt dir ins Mündchen.”Wenn...
View ArticleEs ist eine traurige, eine tückische Zeit - (für Selle)
Er ist seit ziemlich genau zwei Jahren tot. Ab und zu begegne ich seinem Hund, der jetzt in anderen Händen ist, in guten Händen, Sniff, ein kantiger Schäferhundrüde, der nichts lieber tut, als...
View ArticleDie Champs
Das letzte halbe Jahr ging ich nicht mehr hin. Ich hatte die Nase voll. Ich war nicht versetzt worden in die 12. Klasse, eine ganz und gar unnötige Geschichte, wegen einer 6 in Philosophie, einer 5 im...
View Article11 Jahre Bloggen - 11 Jahre Vom räudigen Leben, der Wucht und dem Nimbus
Die Zeit. Wir versuchen sie einzuteilen, wir versuchen sie zu zähmen und mathematisch zu begreifen, wir lassen uns von ihr langweilen und einlullen - alles Unfug: die Zeit muss man anders behandeln....
View ArticleMandarinenschalen, Brathandschuhe, so Sachen
Wenn jedem Erdenbürger per Definition 15 Minuten Ruhm zusteht, macht das bei zur Zeit sieben Milliarden Menschen summasummarum 105 Milliarden Minuten Ruhm. Jedenfalls in der Maximumversion, wenn man...
View ArticleDu hattest immer so weiche schwere Augen
Im Juni 2012, ich war noch angeschlagen von der Herzattacke, packten wir unser neues großes Zelt in den Wagen und fuhren Richtung Zeeland. Die Nordsee gilt seit meinen Kindheitstagen als...
View ArticleGeschichte vom Vatter
1989 zog die Gräfin zur Teufelsinsel nahe dem alten Hauptbahnhof. Eine Zeit, in der ich zuviel trank und zunehmend unausstehlich wurde. "Hast du dich in den letzten Monaten mal betrunken erlebt?"...
View ArticleKleine Anatomie des Schriftstellers
Es hat Generationen gedauert, bis sich der heutige Typ des Schriftstellers herausgebildet hat. In früheren Zeiten gab es Geschöpfe mit bis zu achtzehn Fingern, die noch in der Nacht, während des...
View ArticleKeep looking out for Hoffmann Chicago
Die Erfahrungen, die ich mit Buchverlagen gemacht hatte, waren ernüchternd und nervig. Kaum einer wagte frischen Wind reinzulassen, alle hatten Schiss davor, dass neue Autoren keine Auflage machten...
View ArticleEiner von den Alten
Es macht einen Riesenunterschied, ob man die Leute kennenlernt, wenn man drauf ist und täglich dem Pulver nachjagt, oder ob man sie noch von früher kennt, bevor es losging mit der Sucht. Den “Alten”...
View ArticleEr war eine Wespe
6. Dezember '87, Nikolaus-TagDas Telefon dröhnte so laut, als kreiste eine Messerschmitt über meinem Schädel, und ich hangelte im Dunkeln zum Apparat und riss den Hörer von der Gabel. "Beim nächsten...
View ArticleMit Vater beim Urologen
Das Portmonee war weg. Verschwunden, nicht mehr aufzutreiben. Pfleger und Pflegerinnen hatten das Zimmer auf den Kopf gestellt, sie waren unten in der Wäscherei und beim Pförtner gewesen, nichts zu...
View ArticleMann, bin ich eine käsebleiche Natter heute!
Sie hat ein bisschen zugenommen und verdächtigt mich prompt, ich würde ihr nachts heimlich Cremetörtchen in die Hüften spritzen. Na schön, sie ist prämens. Prämens, von prämenstruell. Kurz vor der...
View ArticleDie Dynastie der schönen Nachmittage
Es wurde Frühling. Vater und ich saßen auf dem Balkon im Dachgeschoß, ließen den Blick über die Stadt schweifen, schlürften heißen Kakao und aßen Apfelkuchen. Aber ohne Sahne. Die Sahne hatte Mutter...
View ArticleDynastie der schönen Nachmittage
Es wurde Frühling. Vater und ich saßen auf dem Balkon im Dachgeschoß, ließen den Blick über die Stadt schweifen, schlürften heißen Kakao und aßen Apfelkuchen. Aber ohne Sahne. Die Sahne hatte Mutter...
View Article5 %
Sie ist bis heute davon überzeugt, dass ich grundsätzlich nur knapp ein Zwanzigstel von den Dingen mitbekomme, die um mich herum geschehen. Sie nennt mich einen dickfelligen Flegel, der nur dann...
View ArticleBleibst du Mensch? Wirst du Maschine? Du hast die Wahl
Ehrlich gesagt, und um viel anderes gehts ja hier nicht, ich hab wenig Ahnung, wie Dinge funktionieren. Alles, was über das Drücken der START-Taste einer Maschine hinausreicht, ist für mich technisch...
View ArticleMorning Glory
Strakeljahn versuchte LSD in Heimarbeit herzustellen. Er war ein undurchschaubarer bleicher Bursche, der in einem langen schwarzen Gestapo-Mantel duch die Gegend lief, den er von seinem Großvater...
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